Weltenbau Fun Facts - Buch 2
Staatliche vs. private Wettermanipulation
Die Wettermagie stellt die wichtigste Einkommensquelle für Lichtburg dar. Mit ihr wurde ein System der Wetterbeeinflussung etabliert, das den Norden und Osten Ahrcárras vor Unwettern, Überschwemmungen, Dürren und anderen Extremwetterereignissen bewahrt und in den landwirtschaftlich genutzten Gebieten für optimale klimatische Bedingungen zum Anbau von Pflanzen sorgen soll.
Die Dienste, die Lichtburg im Zuge des Wetterprogramms für die anderen Völker Ahrcárras erbringt, werden der Stadt durch eine allgemeine Wettersteuer vergolten, die die Bürger des Erd-, Feuer- und Wasservolks zu zahlen verpflichtet sind. Die Höhe dieser Abgabe sowie die Erfordernisse insbesondere der Landwirtschaft an das Wetterprogramm sind regelmäßig Gegenstand von Verhandlungen im Rat der Vier Völker.
Neben dem staatlichen Wetterprogramm gibt es gerade aus den Grünen Ebenen eine Flut an Einzelaufträgen für die Wetterwirker Lichtburgs, die nicht durch die Regierung autorisiert wurden und zum Beispiel von reicheren Großgrundbesitzern angefragt werden.
Die dabei verwendete Wettermagie zielt auf das lokale Wetter im Umkreis eines Dorfes oder kleinen Stadt, zumeist der Erdmenschen, und wird i.d.R. durch eine kleine Gruppe von Wettermagiern durchgeführt.
Dieselben Himmelsmenschen bieten zusätzlich zu ihren Aufträgen häufig auch anderen ansässigen Landwirten besonders günstige Bedingungen zur Pflanzenzucht gegen eine zusätzliche Abgabe an. Wird dieses Angebot allerdings abgelehnt, bewirken die Magier eine lokale Störung, die in den meisten Fällen Stürme und schwere Unwetter hervorruft. Dadurch kann es vorkommen, dass die Ernte der Landwirte zerstört und die Agrarproduktion der Siedlung zum Erliegen kommt.
Diese schwierige Situation der Erdmenschen-Dörfer ist der Grund dafür, dass die Landwirte in den meisten Fällen bereit sind, die Zusatzabgabe an die Himmelsmenschen zu bezahlen. Die Tatsache, dass jede Form der Wetterbeeinflussung voraussetzt, dass die durchführenden Magier ihre Kenntnisse an der Universität Lichtburgs erlangt haben, spricht dafür, dass die Regierung Lichtburgs die private Wetterbeeinflussung geschehen lässt, auch wenn dies offiziell dementiert wird.
(angepasster Auszug aus dem Papier »Politik und Ökonomie Lichtburgs« von Azquárd d'Hizquar Questus Quill, Professor für Geschichte an der Universität Zanzara)
Die Gilde der Kochenden umfasst nicht nur, wie der Name vermuten lässt, die Menschen, die mit der Zubereitung von Nahrung beschäftigt sind, sondern auch Feldarbeiter*innen und Erntehelfende auf den Seetang-Feldern, Fischhirt*innen, oder Wasseraufbereiter*innen.
In der Gilde der Handwerkenden finden sich Steinmetze, Zimmerer, Schmiedende, Baumeister*innen, aber auch Schneider*innen und Töpfernde. Unter den Handwerkenden kommt den Glaser*innen eine besondere Bedeutung zu, da sie diejenigen sind, die das Glas für die Kuppel – welches aus Zhrád stammt und dort unter Zuhilfenahme der heißen Quellen aus schwarzem Sand hergestellt wird, was seine graue Färbung erklärt – bearbeiten und die Wartung der Außenhülle Zanzaras übernehmen.
In der Gilde der Kunstschaffenden findet man Angehörige jener Berufe, deren Zweck es ist, die Menschen auf irgendeine Weise zu erfreuen. Dazu gehören neben Maler*innen, Schaustellende, Musiker*innen, Dichtende oder kreativ Schreibende auch Konkubinen, welche in Zanzara besonders angesehen sind, da sie ihren eigenen Körper und ihre Gesundheit - das Höchste Gut, das es für einen Wassermenschen gibt - zum Wohle der Gemeinschaft riskieren.
Die Gilde der Seefahrenden ist wichtig für die Versorgung Zanzaras mit Gütern vom Festland und für den Export von Produkten. In dieser Gilde sind nicht nur Seeleute organisiert, die auf Schiffen - welche ebenfalls von dieser Gilde gebaut werden - ihren Dienst tun, sondern auch Handelnde und Kaufleute.
Die Seefahrenden-Gilde trägt dafür Sorge, dass Zanzaras Handelsbilanz ausgeglichen ist, indem sie stets für etwa denselben Wert Güter verkauft, wie einkauft. Neben dem Handel der Seefahrenden generieren auch die Dienstleistungen der Heilenden in der Strandklinik Zanz'quá ein Einkommen in Form von Münzen, das zum Ausgleich für den Import von Gütern verwendet wird.
Die Gilde der Schreibenden beschäftigt alle Personen, die sich vorrangig um geistige Dinge kümmern. Dazu zählen Wissenschaftler*innen der Universität Zanzaras, die Lehrenden unserer Allgemeinschule, und Beamte und Angestellte der Regierung, die für die Verwaltung der Stadt verantwortlich sind.
In der Gilde der Magier*innen sind diejenigen organisiert, welche Magie vor allem zum Kampf einsetzen; sie dienen als Wachleute und Leibwächter*innen und sind dafür zuständig, die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten.
Die Gilde, welche tatsächlich aus den übrigen heraussticht und für die Zanzara in ganz Ahrcárra bekannt ist, ist die Gilde der Heilenden, denn die Fertigkeit des Heilens ist unter den Wassermenschen die am meisten geachtete, und die Heilenden sind diejenigen, die das Ideal Zanzaras womöglich am besten repräsentieren.
In der Gilde der Heilenden sind nicht nur magische Heilende organisiert, denn diese führen nur einen Teil der Behandlungen durch, zu der die Kliniken Zanzaras in der Lage sind. Es gibt große Heilende, die in der Wassermagie nur wenig bewandert sind, sich aber durch umfangreiches, tiefes Wissen über den menschlichen Körper und seine Krankheiten auszeichnen, und so zu komplizierten chirurgischen Eingriffen fähig sind. Die Gilde der Heilenden umfasst außerdem Krankenpflegende, Apotheker*innen, die Herstellenden der medizinischen Geräte (wie beispielsweise Hohlnadeln, die in einem komplizierten Verfahren unter Verwendung von Wassermagie gefertigt werden), und Hilfskräfte, welche Patient*innen transportieren und den Heilenden zuarbeiten.
(angepasster Auszug aus einem privaten Schreiben von Azquárd d'Hizquar Questus Quill, Professor für Geschichte an der Universität Zanzara, an Magistra Lathra von Wolkenbruch)